Indoor-Spielplatz in Landshut: Behandlung im Bausenat

Kurz vor Ende meiner Tätigkeit als Stadträtin hab ich einen Antrag gestellt, dass sich die Stadt Landshut bemüht, einen Betreiber für einen Indoor-Spielplatz zu finden. Den genauen Text findet Ihr hier



Morgen, am 27. Mai, wird dieser Antrag nun als TOP 13 im Bausenat behandelt. Ich muss sagen, ich bin sehr enttäuscht über die Sitzungsvorlage, die wie folgt lautet:

Vormerkung: 

Bei sogenannten Indoor-Spielplätzen handelt es sich in der Regel um gewerbliche Einrichtungen, die mit entsprechender Betreuung gegen Entgelt Spielflächen für Einzelkinder und Gruppen anbieten. 

Grundsätzlich bleibt allerdings aus Sicht der Verwaltung zu hinterfragen, inwieweit durch ein kommunales Engagement diese Angebotsform aktiv zu forcieren ist. Witterungseinflüsse, die prägend für jegliche Kulturlandschaft und kulturelle Entwicklung bereits im Kindesalter sind, werden zunehmend durch künstliche bzw. virtuelle Welten ersetzt und der Alltag frei von umwelt- und naturbezogenen Faktoren gestellt. Diese Entwicklung ist auch in Absprache mit dem Jugendamt nicht uneingeschränkt positiv zu betrachten und wird durch die vorgeschlagene zusätzliche Angebotsform gefördert. Von Seiten der Verwaltung wird daher vorgeschlagen, dem Antrag Nr. 1329 nicht näher zu treten.

Meine Meinung:
Ich hab selbst zwei Kinder und wir sind gerne und oft draußen. Aber jeder, der selbst Kinder hat, weiß, dass nach zwei Wochen Regenwetter einem kaum mehr eine Beschäftigung einfällt. Kinder möchten toben und daheim geht das oft nicht und wird nach einiger Zeit auch langweilig. Und stundenlang im Regen draußen - nein. Zumindest wir machen das nicht. So suchen wir immer wieder Alternativen, was man denn unternehmen könnte, um einem drohenden Daheim-bleiben-müssen-Koller zu entkommen. Soviele Alternativen gibt es in Landshut da leider nicht: Mütterzentrum, CCL, Mömax, McDonalds. Damit hat es sich für mich erschöpft. Wenn Euch noch was einfällt - sehr gerne! In "normalen" Cafes sitze ich maximal 15 Minuten entspannt. Dann wird es unangenehm, weil Kinder in einem gewissen Alter - meine sind 3 und 1 - einfach nicht dauerhaft stillsitzen möchten, was auch in Ordnung ist. So treffe ich also in regnerischen Zeiten an den oben genannten Orten massenhaft Eltern, die vielleicht für eine weitere Möglichkeit, den Nachwuchs toben zu lassen, sehr dankbar wären.

Ich denke, ein Indoor-Spielplatz wäre wirklich eine Bereicherung für die Stadt. Es gäbe auch Örtlichkeiten, z.B. der alte Schlachthof. Aber nein, es wird erstmal komplett abgebügelt. Leider habe ich hier keinen Einfluss mehr und werde selbst berufsbedingt nicht einmal anwesend sein können. Trotzdem bin ich sehr gespannt, ob sich eine Diskussion im Bausenat entwickelt oder ob der Verwaltungsvorschlag - "brauch ma ned - mach ma ned" - kommentarlos durchgewunken wird. 

Update:
Der Bausenat hat der Verwaltungsvorlage einstimmig zugestimmt. Siehe hier unter TOP 13. Sieht schlecht aus für einen Indoorspielplatz bei der derzeitigen politischen Konstellation. Sehr schade...